Weiterbildung in systemischer lösungsorientierter
Kurzzeit-Therapie (-Beratung)


Was bedeutet „systemisch“?

„Ein System … besteht aus Teilen, die so miteinander verknüpft sind, dass kein Teil unabhängig ist von anderen Teilen und das Verhalten des Ganzen beeinflusst wird vom Zusammenwirken aller Teile.“
(Ulrich/Probst 1988, S. 30)
Systemisches Verständnis macht die Abhängigkeit von den Bedingungen des umgebenden Bezugsrahmens, bewusst. Es zeigt, wo Möglichkeiten im eigenen Verantwortungsbereich liegen und schärft den Blick für die Tragweite eines individuellen Veränderungsprozesses im jeweiligen sozialen System. Somit sorgen therapeutische und beratende Maßnahmen auf systemischer Grundlage auch für Nachhaltigkeit.
Vom Problem zur Lösung:
Kernanliegen dieser Weiterbildung ist auch bei einer Suche nach Ursachen die lösungsorientierte Arbeit, die in diesen Seminaren vermittelt wird. Damit werden wir dem Bedürfnis unserer Patienten/ Klienten nach Unterstützung und praktischer Lebenshilfe gerecht.

Was jeder Teilnehmer wissen sollte:

Die Weiterbildungsinhalte werden so vermittelt, dass jeder Teilnehmer seine therapeutische und Beratungs-Kompetenz nicht nur durch Erlernen des technischen und methodischen Handwerkszeugs erlangt. Ein intensiver Selbsterfahrungsprozess schafft die Grundlage für eine achtsame Vorgehensweise und das Bewusstsein von Verantwortung aber auch Grenzen gegenüber seinen Patienten/Klienten.

Es werden 6 Wochenmodule angeboten. Die Lehrinhalte der einzelnen Module bauen auf einander auf. Supervidierte Einzelarbeiten zur Einschätzung des Lernerfolgs jedes einzelnen Teilnehmers führen noch im Gruppenverband zur konkreten Umsetzung der neuen Arbeitstechniken und damit zum unmittelbaren Transfer in den Praxisalltag.
Die Teilnehmer sollen ergänzend durch eigenverantwortlich organisierte Übungseinheiten in Kleingruppen das erlernte Handwerkszeug vertiefen. Nach erfolgreicher Teilnahme und Abschlussarbeit ist die Familientherapie-Ausbildung mit der Qualifikation zur/zum systemischen Familientherapeutin/en oder Systemischen BeraterIn abgeschlossen.
(Wenn in den Ausführungen die männliche Form („Therapeut“, „Klient“ …) zu lesen ist, ist immer auch die weibliche Form („Therapeutin“, „Klientin“ …) gemeint)

Kurzbeschreibungen der Wochenmodule:

1. Zielfokussierte Gesprächstechniken / Grundlagen des systemischen Arbeitsansatzes

Jeder Klient/Patient bringt schon alles mit, was er zur Lösung seines Problems braucht.
Erfolgreiche Therapie oder Beratung zeichnet sich dadurch aus, dass der Therapeut/Berater so geschickt Fragen stellt, dass der Patient/Klient im Dschungel seines Problemzustands selbst seinen Weg findet.
Startbedingung für therapeutische Interventionen einer lösungsorientierten Vorgehensweise ist eine zielfokussierte Gesprächsführung:

• Der Patient macht sich durch das Hinterfragen seines Problems bewusst, welches Ziel er erreichen
   möchte. Er kommt den Auslösefaktoren und Ursachen seines Problems auf die Spur und reflektiert
   eventuelle Vorbehalte und Hinderungsgründe gegen eine Lösung.

• Der Therapeut erhält Informationen, um die passende Therapie-Technik bereit zu stellen.

Es werden in diesem Wochenmodul Grundlagen systemischer Arbeit vermittelt und familientherapeutische Techniken, wie Skulptur-Arbeit, vorgestellt und geübt.
Abschließende Supervision von Live-Arbeiten.

2. Körperorientierte systemische Therapietechniken

Da sieht jemand „belastet“ aus – oder er kommt „nicht in die Gänge…“

Innere Haltungen und emotionale Zustände aufgrund von aktuellen aber auch weit zurückliegenden Erfahrungen beeinflussen immer auch Körperhaltung und körperliche Funktionsabläufe. Sie drücken sich nicht selten in manifesten somatischen Störungen aus. Arbeitstechniken:

• Es werden Zusammenhänge zwischen körperlichen Symptomen oder störenden Verhaltensmustern und
   den Ursachen in der Biographie des Einzelnen und seinem Familiensystem geklärt und bearbeitet,
   mit dem Ziel, dass der Einzelne selbst die Verantwortung für Veränderungen zum Besseren
   übernimmt.
• Es wird die präzise Wahrnehmung von Körpergefühlen und -impulsen trainiert. Sie nützt uns als
   Signalsystem bei der therapeutischen Arbeit, um Patienten/Klienten auf Basis ihres persönlichen
   Hintergrunds Lösungswege in inneren und äußeren Konflikten zu erschließen. Dies ist ein wichtiger
   Schritt, systemische Therapietechniken auch für die Einzeltherapie zu nutzen.

Wenn eine Unterstützung durch mitgestaltende Personen (Stellvertreter) möglich ist, werden hier auch wirksame Techniken in der Gruppe vermittelt.
Abschließende Supervision von Live-Arbeiten.

3. Paartherapie

Miteinander – füreinander – gegeneinander – die Macht einer Verbindung.

Dieses Wochenmodul befasst sich mit Auswirkungen von Störungen in den unterschiedlichen Phasen einer Beziehung und deren Bewältigung. Grundlagen für die Arbeit mit Paaren sind:

• Die Haltung des Therapeuten im paartherapeutischen Setting
• Gesprächsführung und der therapeutische Umgang mit Krisen und deren Ursachen
• Konfliktbearbeitungs-Modelle
• Instrumente für eine konstruktive Auseinandersetzung zur Stärkung der Selbstverantwortung jedes
   Einzelnen in der Paarbeziehung
• Unterstützung im Trennungsprozess, mit dem Ziel, gegenseitigen Respekt zu fördern und
   Verantwortung für Kinder und zurückbleibende Gemeinsamkeiten zu entwickeln

Abschließende Supervision von Live-Arbeiten.
Es ist eine Teilnahme des Partners/der Partnerin der/s Teilnehmers an diesem Seminar sinnvoll und erwünscht! Eine zusätzliche Seminargebühr für den Partner wird nicht erhoben.
Buchung und Kosten für die Unterbringung an einem geeigneten Seminarort sind von jedem Teilnehmer selbst zu übernehmen. Entsprechende Planung und Information erfolgen zu Beginn der Weiterbildung.


4. Transgenerationale Prägungen und dynamische Aufstellungsarbeit

„Sozialisiert“ oder „genetisch bedingt“
– diese Frage wird mitunter gestellt, wenn unerklärliche Verhaltensmuster, Blockaden oder schicksalhafte Wendungen im Leben bewusst werden. Folgt man der Spur ungelöster Themen zu über Generationen mitgetragenen Verstrickungen, ist das immer Klärungs- und Versöhnungsarbeit. Seminarinhalte sind:

• Erstellen von Genogramm und Familienchronik unter Berücksichtigung der zeitgeschichtlichen
   Gegebenheiten
• Erkennen von Auffälligkeiten in Familien
• Erforschen von Familienregeln, Familienmythen und systemischen Verstrickungen
• Finden von Ritualen, therapeutischen Verschreibungen, paradoxen Interventionen, lösenden
   Sprachmustern

Generationen übergreifende Aufstellungsarbeit hilft, alte Themen, die unsere Vorfahren betrafen, von aktuellen Herausforderungen zu trennen und sich die eigenen Potenziale bewusst zu machen.
Abschließende Supervision von Live-Arbeiten.


5. Psychosomatik

Möglichkeiten und Grenzen der familiensystemischen Arbeit

Bei dem Thema Psychosomatik öffnet sich ein weites Feld für systemisch-familientherapeutische Anwendungen.
Arbeitstechniken:

• Differenzialdiagnostik körperlicher und psychischer Symptome und psychiatrischer Auffälligkeiten
• Die Arbeit mit Unterstützungsmaßnahmen im familientherapeutischen Setting bei Suchterkrankungen
   und Essstörungen
• Therapeutisches Vorgehen bei Trennung / Scheidung / Tod eines Angehörigen / Suizidalität
• Erkennen der zugrunde liegenden Dynamik einer Paarbeziehung bei Sexualstörungen
• Identifizieren von Ursachen, um die Rolle eines Familienangehörigen als Symptomträger zu klären und
   ihn zu entlasten

Weitere Themen:

• Was sind die rechtlichen Rahmenbedingungen für familientherapeutische oder beratende Tätigkeit.
• Auch wer die Arbeitstechniken „nur“ für Beratungstätigkeit nutzt, stärkt seine Kompetenz, wenn er
   die Grenzen seines Wirkens einzuschätzen weiß.

Abschließende Supervision von Live-Arbeiten.


6. Traumatherapie

Die komplexen Zusammenhänge bei der familiensystemischen Arbeit mit den bisherigen Arbeitstechniken stellen die Grundlage für eine individuelle Traumatherapie in der Einzelpraxis dar.
Erkenntnisse aus der Traumaforschung und der neuroaffektiven Entwicklungspsychologie bei der Bearbeitung traumatischer Erfahrungen ergänzen das Spektrum:

• Wie wirkt Stress/Trauma und welche Verarbeitungsmechanismen führen zu einer Entlastung
• Woran sind Traumata zu erkennen und welche Therapieform ist geeignet
• Arbeit mit Imaginationsübungen zur Bereitstellung stabilisierender Ressourcen
• Körperorientierte Ansätze bei der Traumaarbeit
• EMDR und systemische Arbeit mit entsprechenden Trancetechniken

Abschließende Supervision von Live-Arbeiten.

Termine:

Derzeit ist kein Semiar geplant. Bei Interesse bitte ich Sie um Kontaktaufnahme

Seminargebühren:

Die Seminargebühr einschließlich der Seminarunterlagen für die gesamte Weiterbildung beträgt

EURO 3600,--

Seminarort:

Am Löschberg 12
86934 Reichling

Teilnahmebedingungen:

Anmeldung
Ich bitte Sie um eine schriftliche Anmeldung. Die Seminargebühr ist bei der Anmeldung fällig und sichert Ihnen die Teilnahme. Ihre Anmeldung ist verbindlich. Sollte das Seminar nicht stattfinden, werden Sie unverzüglich informiert und erhalten Ihre Seminargebühr zurück. Dies gilt auch im Fall von höherer Gewalt bzw. Erkrankung der Referentin.
Sie können bis zum 30. Tag vor Beginn des Seminars schriftlich kostenfrei zurücktreten. Bei einem Rücktritt bis zum 14. Tag vor Beginn der ersten Seminarwoche werden 50%, bei einem noch späteren Rücktritt 100% der Seminargebühr erhoben. Unabhängig davon können Sie auch einen Ersatzteilnehmer bestimmen.
Eine Absage des Seminars wegen zu geringer Teilnehmerzahl erfolgt spätestens 3 Wochen vor Beginn des ersten Wochenmoduls. Außer im Falle von Vorsatz und grober Fahrlässigkeit kommt die Seminarleitung für vergebliche Aufwendungen oder Nachteile infolge einer Absage nicht auf.

Selbstverantwortlichkeit
Die Weiterbildung ist kein Ersatz für Therapie. Jeder Teilnehmer trägt die volle Verantwortung für sich und die eigenen Handlungen während des Seminars und kommt für verursachte Schäden selbst auf. Die Weiterbildung setzt normale psychische und physische Belastbarkeit voraus.
Bei Einnahme von Psychopharmaka, bei laufenden psychotherapeutischen oder psychiatrischen Behandlungen oder beim Vorhandensein lebensbedrohlicher Krankheit ist eine Teilnahme nur nach vorheriger Absprache mit der Seminarleitung möglich.

Schweigepflicht nach außen
Teilnehmer und Lehrtherapeuten verpflichten sich zu absoluter Verschwiegenheit nach außen.

Haftungsausschluss
Die Seminarleitung übernimmt keinerlei Haftung für Schäden psychischer, physischer und finanzieller Art, die der/die Teilnehmer/in während der Veranstaltungen des Weiterbildungsprogramms eventuell erleidet. Dieser Haftungsausschluss gilt auch gegenüber unterhaltsberechtigten Personen der Teilnehmer.

Weitere Information:

HP Gabriele Dietl-Kleinhenz
Am Löschberg 12
D-86934 Reichling
T:   08194 932800
F:   08194 932728


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